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Die Geschichte der Gemeinde Großdubrau

Wappen Großdubrau

Wappen der Gemeinde Großdubrau

Der Ortsname Großdubrau leitet sich vom sorbischen Wort „dub“ für Eiche ab. Dubrawa entspricht dem Begriff Eichenwald. Der Ort „Dubrawa“ wurde 1343 erstmalig in einer Urkunde des Domkapitels Bautzen namentlich genannt und gilt damit als bislang früheste Erwähnung Großdubraus.

Wie der Ortsname schon vermuten lässt, zählt die Gemeinde Großdubrau zum sorbischen Siedlungsgebiet und ist damit zweisprachig geprägt.

Der bäuerliche Charakter von Großdubrau änderte sich ab 1850, als das Zeitalter der Industrialisierung nachhaltige Veränderungen für die Region mit sich brachte. Immer mehr Arbeitskräfte siedelten sich an, um in Gruben rund um den Ort vor allem Kohle und Ton bzw. Kaolin abzubauen.

Ab etwa 1890 erlebte Großdubrau durch den Ausbau der Bergwerksstandorte in direkter Nähe (Margarethenhütte, Adolfshütte) und die 1906 erfolgte Anbindung an die Bahnstrecke Löbau–Radibor einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung und einen sprunghaften Bevölkerungszuwachs.

Aus dem kleinen, überwiegend sorbischen Angerdorf wurde eine von Deutschen dominierte Industriesiedlung. 1925 war der Ort mit 1200 Einwohnern – die Mehrheit evangelischer Konfession – eines der größten Dörfer der Oberlausitz. Die Margarethenhütte war zu dieser Zeit eines der weltweit führenden Unternehmen im elektro-keramischen Sektor. Nach der letzten Porzellanlieferung um 1991 wurde die Margarethenhütte in ein Museum umgewandelt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging ein rascher Wandel vom Bauerndorf zur Industriegemeinde vonstatten. 1905 siedelte sich hier das Capillar-Schleifscheibenwerk an, dessen Tradition bis heute erhalten geblieben ist.

Ein weiteres bedeutendes Unternehmen für die regionale Industrie bildete sich aus dem Handwerksbetrieb Richard Reinicke, der im eigenen Betrieb Matrizen für Stanzporzellan herstellte. Daraus entwickelte sich die Richard Reinicke Werkzeug- und Maschinenfabrik GmbH, die Pressformen für Erzeugnisse aus Phenolharzmassen produzierte.

Bis 1992 gehörten die Orte Großdubrau, Kleindubrau und Brehmen sowie Crosta zu einer Gemeinde. 1994 kamen im Rahmen der Gemeindegebietsreform die ehemalig selbständigen Gemeinden Commerau (mit den Orten Commerau, Kauppa, Jetscheba und Göbeln), Klix (mit den Orten Klix, Spreewiese, Särchen, Salga und Neusärchen), Quatitz (mit den Orten Quatitz, Dahlowitz, Jeschütz, Kronförstchen und Margarethenhütte) sowie Sdier (mit den Orten Sdier und Zschillichau) zu Großdubrau.